Mein Weg zum Islam, 1980 - 2004 - ... Wie soll man etwas beschreiben, das man kaum selbst versteht? Wie kann ein junger Mensch - 30 Jahre alt - einen solchen Weg einschreiten? Islam als authoritaetsglaeubige, anachronistische Religion, bei der man allzuleicht auf gefaehrliche Abwege geraten kann, wenn man nicht den Islam selbst schon als gefaehrlichen Abweg bezeichnen will. Gerade das ist aber die allgemein geltende Auffassung: der Islam passt nicht in unsere Zeit, nicht in unsere Kultur, passt nicht dem modernen, individualistischen, freien Menschen. All das ist was andere, Nicht-Muslime gewoehnlicherweise ueber den Islam sagen, fuer mich und fuer viele andere war und ist der Islam die Rettung aus der (geistigen) Not, die man in der bloss auf materielle Werte bezogene Welt ueberall empfindet. Der Islam ist dann der Weg zur Befreiung aus den als kuenstlich empfundenen Zwaengen der modernen Gesellschaft. Das wird wahrscheinlich paradox erscheinen, wie eine solche 'Regel- oder Gesetzes- ' Religion wie der Islam als Befreiung erscheinen kann. Das haengt wohl mit dem klaren Monotheismus des Islam zusammen: keinem anderen Herren zu dienen, oder anzubeten als den Einen Gott, Allah, die Eine Allerhoechste Wirklichkeit. All das sind Begriffe, woerter, die nicht viel bedeuten, ohne die intuitive Erkenntnis des menschliche Intellekts, der vom Licht des goettlichen Seins erstrahlt wird. Moege uns Gott zu groesserer Erkenntnis fuehren! Solche Begriffe, Ausdrucksweisen, koennen dem Betrachter als zu gehoben, oder als geschwollen erscheinen, man sollte jedoch sich dessen bewusst sein, dass Begriffe wie Intellekt, das Licht Gottes, Seelengrund, Einbildung aus dem Vokabular der Bluete des europaeischen Mittelalters stammen, von Maennern wie Meister Eckhart zB, der viele dieser Begriffe praegte, Begriffe die heute ihren ursprunglichen Sinne verloren haben, nur noch Schale sind, da sie nur noch das sinnlich erfassbare, den rationalen Bereich der menschlichen Erfahrung gelten lassen. Intellektuell ist das Denken, die Philosophie des Mittelalters dem der modernen oder postmodernen Zeit 1000-fach ueberlegen, eben weil sie noch auf der Offenbarung der goettlichen Weisheit gegruendet ist und nicht von den geistigen Dimensionen der menschlichen Erfahrung abstrahiert. Waehrend das moderne Christentum den inneren Kern veroren hat, der oben angesprochen wird, hat der Islam ihn in seiner Lehre bewahrt und ihn ueber seine Ueberliefungsketten von Lehrer auf Schueler ueber die Generationen hindurch weitergegeben. 2004-02-27: