1.2 Unsere Definition von modern und Modernismus hat nichts zu tun mit dem was man allgemeinhin darunter versteht, d.h. mit dem was neu ist, 'zeitgemäss' oder auch die zeitgemässen Sitten herausfordernd.
Was hier als das typische Kennzeichen des Modernen aufgefasst wird, ist dass es vom göttlichen, vom Transzendenten, oder dem 'übernatürlichen' abgetrennt ist, dass es sich nicht auf die "unveränderlichen Prinzipien bezieht und von ihnen isoliert ist, (auf jene Prinzipien) die über alles herrschen und welche durch die Offenbahrung dem Menschen verkündet wurden." (S H Nasr, TIM p.98)
1.3 Desweiteren verstehen wir Postmodernismus also den ungehörige Spross des Modernismus, dh. es ist der zu seinem Extrem getriebene Modernismus, durch sein Umstürzen oder 'Dekonstruieren' des Modernismus selbst und nicht nur durch seine arrogante Verleugnung jeglicher geistiger überlieferung (der Tradition), sondern auch von irgendetwas absolutem und ewigen, das heisst von einer Wirklichkeit, die jenseits des sinnlich Erfahrbaren steht.
(1) Es gibt keine objektive Wahrheit oder Wirklichkeit
daraus folgt => (2)
(2) Die Wirklichkeit ist konstruiert
daraus folgt => (3)
(3) Alle umfassende Weltanschauungen unterdrücken
daraus folgt => (4)
(4) solche Weltanschauungen müssen dekonstruiert werden
daraus folgt => (5)
(5) Dekonstruktionismus ist die progressive Pulverisierung der Wirklichkeit
daraus folgt => (1)
(1) !
SAC-34
Seit Menschengedenken hat der Mensch eine traditionelle Weltanschauung gehabt, was die zahlreichen uralten kulturellen überreste beweisen, nicht zuletzt seinen heiligen Schriften. In diesen Zeitaltern vertraute er auf ein Höheres Wesen, Gott, Allah und lebte unter Seiner Führung und Schutz.
Der Mensch war nie nur ein Individuum mit einem Gehirn ohne Herz, oder eine blosse Ansammlung Molekulargruppen in einer DNA-struktur. Die menschliche Seele ist unendlich mehr als bloose elektrische Signale in Nervenbahnen, stattdessen hat sie das Potential das beste zu erkennen, das Höchste zu wählen oder das Schönste zu schaffen. (siehe 3.)
Die traditionelle Sicht des Lebens ist der modernen oder postmodernen Sicht die Dinge zu sehen diametral entgegengesetzt. Der Mensch ist nie etwas anderes als Mensch gewesen, dh. er hat sich nicht von einem niedrigen Wesen, wie etwa einem Affen oder Fisch entwickelt... Die Vorstellung, Höheres könne aus Niederem entspringen ist ein moderner Mythos, es ist unlogisch und unwissenschaftlich zugleich.
Man möge sich einen Rechner vorstellen, der sich - zufälligerweise - aus seinen integrierten Schaltkeisen, aus seinen Einsen und Nullen zum praktischen Rechner von heute entwickelte - ohne das schöpferische Wissen welches es gestaltete und zu programmierte! Um wie weniger ist eine solche magische Entwicklung denkbar im vielfach komplexeren Bereich der Biologie und des Lebens selbst!
Im Modernismus versteht man unter Vernunft eine rein menschliche Aktivität und im Postmodernismus will man sie gänzlich, durch Zugriff auf die irrationalen Bereiche der menschlichen Psyche, untergraben. Beides - die Vernunft, wie man sie hier versteht und das Irrationale sind so erwiesenermassen vom Transzendenten losgelöst, während in den traditionellen Wissenschaften die menschliche Seele, das heisst der vom Egoismus befreite Geist (rūh), als Spiegel des göttlichen Wesens verstanden wird. Das Bild, welches auf dem Spiegel entsteht, ist das Ergebnis das Bildners der Sich Selbst auf ihm reflektiert. Insofern hat die Tradition immer festgestellt, dass das Organ "und der Behälter der Erkenntnis nicht der menschliche Verstand ist, sondern letztlich der Göttliche Intellekt."
Deswegen "gründet sich die wahre Wissenschaft nicht nur auf dem menschlichen Verstand, sondern auf dem Intellekt, der zu den übermenschlichen Stadien der Wirklichkeit gehört, doch den menschlichen Verstand erleuchtet." TIM p.100
Und was könnte dem erdengebundenen Menschen mehr Erfolg und Glück bezeugen, als seinen Intellekt mit dem höchsten Intellekt in Einklang zu bringen, jenem Intellekt den er nicht seinen eigenen nennen kann, und der unbegrenzt und unabhängig ist von Zeit und Raum. Koran 24-19
Durch den oben erwähnten Prozess der Loslösung der Vernunft und der Erkenntnis von den transzendenten und unveränderlichen Prinzipien - eine Entwicklung die seit der Französichen Revolution immer deutlicher wurde - verflachte das europäische Denken immer mehr. Von nun an war der Mensch selbst der Mittel- und Referenzpunkt der Erkenntnis und so kam es, dass es keine Erkenntnis gab (und gibt), die der wissenschaftlichen Untersuchung würdiger zu sein scheint, als das sinnlich Erfahrbare (Empirie) und nichts schien höher zu stehen als die menschliche Vernunft.
Von nun an konnte der forschende Mensch "nicht weiter gehen als äussere Erscheinungen". EW p.216
Im Postmodernismus wurde der Vorrang der Vernunft abgeschafft, man stellte sie in Frage und dekonstruiert ihre Ergebnisse, wie man so schön sagt.
(Und klar ist dass die Vernuft ist sie abgetrennt von den höheren Ebenen der Erkenntnis fehlerhaft ist) (-siehe oben 4.1-).
Diese Dekonstruktion der Vernunft (ratio) geschieht durch Zugriff auf die irrationalen Bereiche der menschlischen Seele, weil man jene niedersten Bereiche als das einzig Wirkliche ansieht, was scheinbar generelle Aussagekraft haben könnte!
In den traditionellen Wissenschaften jedoch, wo alles im Verhältnis steht und abhängig ist von den höheren Stufen der Wirklichkeit, gibt es daher immer ein weites Feld der wissenschaftlichen Forschung die daher über die praktischen Anwendungsbereiche hinausgehen, die vom modernen Menschen gewöhnlicherweise als Wissenschaft betrachtet werden. EW
Desweiteren hat der Mangel an Prinzipien die menschliche, dh. die westliche Zivilisation in einen labilen Zustand gebracht - um es milde auszudrücken. Das Auftreten immer neue Ideen und Trends in allen Bereichen des Lebens, nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in der Politik, in der Wirtschaft, in den Gesellschafswissenschafen (zum Beispiel. im Ausbildungssektor) und natürlich im Auftreten immer neuer (oder scheinbar neuer) religiöser Richtungen, wie zum Beispiel den vielen Formen der 'New Age'.
Statt das Ego des Menschen (nafs) zu beruhigen (wenn es schon nicht zu zügeln und zu transformieren wie in einer traditionellen Gesellschaft der Fall) und ihn zu einem eher kontemplativen und frommen Leben zu führen, oder wenigsten die Möglichkeit dafür zu bieten (wie im europäischen Mittelalter), hat diese (post-) moderne Oberflächlichkeit und Verwirrung dazu geführt "immer grössere künstliche Bedürfnisse zu schaffen". CMW p.92
Man versucht die Unendlichkeit und die Transzendenz, von der man weder etwas weiss, noch etwas wissen will, wenn man sie auch manchmal ahnt und sich danach sehnt, denn jeder Mensch hat die ursprüngliche reine Natur (al-fitrah) in sich, man versucht also diese Unendlichkeit mit der Endlosigkeig dieser Welt und ihren Objekten und Wünschen zu ersetzen. Es ist natürlich auch mit der Lebensdauer hundeter von Leben nicht möglich, die Wünsche des Ego in Hinsicht auf diese Welt (dunya) zu befriedigen.
Mit der Reduktion der modernen Auffassung von der Wirklichkeit auf die profane Ebene, wurde auch die menschliche Natur auf das Physische (das körperlich, grobstoffliche) und auf das Psychische (dh. das Seelische - aber nicht das Geistige!) reduziert, wo doch in der traditionellen Weltsicht der Mensch nicht zwei sondern drei Stufen des Seins umfasst: die dritte ist eben das Geistig- Spirituelle.
Diese Tendenz zur Reduktion der menschliche Natur ist auch in einigen religiösen Kreisen zu beobachten, (die es eigentlich besser wissen müssten), wo es zwar ein Lippenberkenntnis an das Göttliche gibt, wo in der Praxis jedoch überwiegende Betonung auf moralische, verhaltensmässige und politische Fragen gelegt wird.
Die wesentlichen Forderungen des Göttlichen Gesetzes (shariya) werden jedoch vernachlässigt, oder schlimmer noch - ganz davon abgesehen. Als wäre die prophetische Botschaft reduzierbar auf ein soziales, politisches Manifest...
Die (post-) modernistische Reduktion beraubte den modernen Menschen seiner göttlichen und heiligen Aspekte und Möglichkeiten. Es führte zu einem Konzept der menschliche Natur, die "zu labil, veränderlich und turbulent ist, um als Prinzip für irgend etwas dienen zu können." TIM
Man muss sich jedoch im klaren darüber sein, dass die ewigen Prinzipien notwendig sind, um einen Sinn in den unvollkommenen Fluss der Erkenntnis (Empirie) zu erlangen, so dass wir nicht trotz Fülle empirischer Daten totaler Unwissenheit erliegen.
Und einen Sinn zu erlangen, ist Beweis für Vollkommenheit und Ewigkeit. Wie einer der Alten, Aristoteles sagte:
"Die Dinge die zu wissen am meisten wert sind, sind die ersten Prizipien und Ursachen; denn durch diese und von diesen werden andere Dinge erkannt und nicht diese durch die partikulären, unter die sie fallen." AM I.ii.6 p.6 Der Mensch sollte sich deshalb um eine Denkweise und Praxis bemühen, die es ihm ermöglichen die materialistische und psychische Stufe zu transzendieren.
Ein solche Transzendenz wird aber durch die modernen Wissenschaften weder beabsichtigt noch ins Auge gefasst. Weder Empirismus, noch die Bewertung von Fakten durch Schlussfolgerung, noch "das Vertrauen auf die Daten der Sinneswahrnehmung, auch wenn sie bestätigt werden durch die Vernunft, können als Prinzipien im metaphysischen Sinn dienen." TIM
Sie haben ihre Berechtigung auf ihrem begrenzten Niveau als Ergebnisse und Anwendungen der Wissenschaften, welche sie zustande brachten und das ist alles.
Die moderne Wissenschaft hat bezeichnenderweise - und trotz ihrer Erfindungen - ein schweres Ungleichgewicht in die Welt gebracht, eben genau aufgrund ihrer Abtrennung und Vernachlässigung der höheren Prinzipien, wenn dies auch nicht immer die Absicht jedes individuellen Wissenschaftlers gewesen sein mag.
Die Evolutionstheorie ist eine der stärksten Waffen gegen das religiöse Denken, im Westen gegen das gläubige Christentum und allgemein gegen das traditionelle Denken überhaupt. Anstatt sich die Mühe zu machen in dieser Scheintheorie nach Beweisen zu suchen, haben die meisten sie als unwiderlegbare Wahrheit angenommen, im Westen im 18. Jahrhundert bis heute und "es wird damit umherstolziert, als würde es sich dabei um klare wissenschaftliche Beweise handeln." TIM p.105
Die Theorie hat sich deswegen so ausgebreitet, da ihre Idee verschiedener Entwicklungsstadien des biologischen Lebens nicht auf die Biologie begrenzt blieb, sondern auf vollkommen andere Bereich des menschlichen Denkens und Handelns übertragen wurde, wie zum Beispiel auf die Geschichts- und Politikwissenschaften und sogar auf die Kunst. So kann es heutzutage dazu kommen, dass jemand behauptet: Die Lage wird sich entwickeln, - in einer positiven Richtung - meint man damit, als ob es sich dabei um einen natürlichen, automatischen Prozess handelte, wie von sich selbst.
Schlimmer noch, sie ist ein Art Pseudo-Religion geworden, die sogar das ansonsten nicht zu Erklärende zu erklären sucht!
(Betreffend ihrer logischen Absurdität und einer übersicht über die wissenschaftlichen Daten, siehe L. Bournoure und D. Dewar in der Literaturliste bei TIM)
Ihre wichtigsten Eigenarten und 'Mängel' sind, dass sie "sich weigert irgendwo Beständigkeit (zu sehen und dass sich für sie) das Höhere irgendwie aus dem Niedrigeren entwickelt (und dass sie) den höheren Stufen des Seins vollkommen blind gegenübersteht. Das in sich selbst ist nur eine Folge des Verlustes der oben angedeuteten Prinzipien." TIM p.106
Der Zustand der modernen Welt in der wir leben ist dermassen schwierig, dass - in den Worten von S H Nasr:
"Ist einmal das Transzendentale Prinzip in Vergessenheit geraten, wird die Welt ein Kreis ohne Zentrum und dieses Gefühl des Verlustes bleibt eine existentielle Wirklikt für all jene, welche die These der Modernität annehmen, sei er Christ oder Muslim." TIM p.106
Heute in der Epoche des ungezügelten Individualismus und der postmodernen Dekonstruktion der "Myten" und der universellen Ideale und aufgrund der Enttäuschungen, welche durch die gescheiterten Experimente der sozialen Ingeniörskunst (Faschismus, Kommunismus) hervorgebracht wurden,
haben die Ideen vom menschlichen Fortschritt und andere Utopien viel von ihrer Anziehungskraft verloren.
Doch wenn sie auch von der Bühne des sozialpolitischen Bereichs 'zurücktreten' mussten, erfüllen diese Myten und Utopien noch einen Teil der Vorstellungen und Träume vieler Menschen. Das zeigt sich was ihre persönlichen Ziele in diesem Leben betreffen, wo jeder von ihnen sein eigener verlorener Herr im gottlosen und daher zum Scheitern verurteilten Unterfangen bleibt, für sich ohne den Herren des Paradieses ein weltliches Paradies zu verwirklichen.
Es ist klar, dass die Idee des stetigen, menschlichen Fortschritts (und heute des individuellen Fortschritts zum Beispiel. in einer Berufskarriere) in Richtung auf eine irgendwie geartete, weltliche und individuelle Utopie in Zusammenhang steht und 'genährt' wird durch die immer anwendbare Evolutionstheorie. Wie bei ihr, so auch in der technologischen oder seit neustem in der biogenetischen Entwicklung, wird gewöhnlich davon ausgegangen und ohne das infrage zu stellen, dass die menschliche Situation sich stetig verbessert, dass die 'Dinge schon in Ordnung kommen werden' und 'alles sich geben wird'.
Aber was wenn dieser rein technologischer Fortschritt verbunden ist mit intelektueller, sozialer und moralischer Regression und schleichenden Korruption?
Was wenn der Fortschrittsglaube nur ein leerer Traum ist, inmitten der trostlosen Perspektive der Zukunft des gottlosen Menschen?
Auch haben die anti-traditionellen Ideen von Utopie und Fortschritt nicht wenige Gehirne der Fundamentalisten einiger der Weltreligionen Eingang gefunden. Diese Akzentverschiebung auf das Materielle, Grobstoffliche, ist eines der Symptome des Verfalls unserer Zeit, so wie es vom Gesandten Allahs ﷺ bereits vorhergesagt wurde.
Es ist dann auch nicht überraschend, dass die Regel gilt, dass je grösser der Verlust an wahrer Geistigkeit in einer religiösen Gemeinschaft, desto stärker der Traum von und das Sehen nach einer Art von weltlichem Paradies.
Wenn man die neuere Geschichte des Westens analysiert, ist es nicht schwer die tragsichen Konsequenzen festzustellen, welche die moderne Idee des menschlichen Fortschritts im sogenannten Jahrhundert (das 20.) der Demokratie und des Fortschritts gehabt hat:
Sie hat Kriege und Chaos über die moderne Welt gebracht, in einer Grössenordnung, die nur schwer vorstellbar ist. Der Preis, welche die Völker zu zahlen hatten und immer noch zu zahlen haben, dafür den Weg der Tradition verlassen zu haben ist sehr hoch, da es
"geführt hat und weiter führt zu tiefen soziopolitischen Eruptionen, dessen Methoden und Ziele vollständig dem Ethos und den Zielen des traditionellen Islam" fremd sind. TIM p.107 Oder - in anderen Worten - weil die Menschen in ein gottloses Leben und eine Zukunft ohne traditionellen Weg geführt wurden.
Schliesslich ist eine weitere typische Eigenschaft des modernen Denkens, wenn nicht die typischte überhapt, der gänzliche Verlust des Heiligen im modernen und erst recht im postmodernen Denken. Das ist jedoch ein Verlust verheerendes Ausmasses. Die Verringerung und Reduzierung des Intellektes auf die Vernunft (und im Postmodernismus die Abschaffung irgendeines universellen Begriffes der Vernunft) hat das heilige Wissen "unerreichbar und für einige sogar bedeutungslos" gemacht. KS p.4
Dieser Stand der Dinge muss bei einer Analyse der modernen Mentalität in betracht gezogen werden, denn die Tradition (wie wir sie definiert haben) wird ohne diesen Sinn für das Heilige nicht richtig verstanden werden können.
Darüber hinaus ist selbst der Islam in der Vorstellung einiger unserer Zeitgenossen vom 'Rad der Zeit' betroffen worden, in diesem Fall durch das modernistische Konzept von der 'Rationalität'. Das hatte in einigen Kreisen zur Folge, diese wunderbare Religion (dīn) zu nur einer ihrer Dimensionen zu reduzieren, nämlich zu dem was sie unter Sharīx'ah verstehen und sich "aller jener intellektuellen Waffen zu entledigen, die allein die Angriffe auf seine Burg abwiesen können." TIM
Da jedoch der Islam eine lebendige Tradition ist, die bis ans Ende der Zeiten bestehen wird, werden auch diese (post-)modernistischen Attacken abwendet werden können. Es beseht jedoch kein Zweifel, dass "die intellektuelle Herausforderung des Postmodernismus in der Form des Evolutionismus, Rationalismus, Existentialismus, Agnostizismus, [Individualismus, Nihilismus] und ihrer Art nur intellektuell und nicht juridisch beantwortet werden können." TIM p.109
Zwar folgt(e) man im Islam dem göttlichen Gebot sich der Vernunft zu gebrauchen, doch hat man nie die Begrenzungen der menschlichen Vernunft vergessen und hat daher immer jene Prinzipien verehrt, welche das menschliche Denken transzendieren. Im Islam gibt es keinen Modernismus, denn nichts kann moderner sein, das heller im Licht der Wahrheit erstrahlt als die islamische Botschaft und es kann keine bessere Utopie geben, als die Wirklichkeit in der Göttlichen Gegenwart in diesem Leben (dunya) und im Jenseits (al-akhira). Koran 5-3
Im entchristlichten Westen versuchten utopische Systeme "eine vollkommene soziale Ordnung durch rein menschliche Mittel zu errichten." Der Konstruktionsfehler eines solchen utopische System "missachtet die Existenz des Bösen in der Welt im theologischen Sinn und ziehlt darauf ab, ohne Gott auszukommen, als wäre es möglich, ein System zu errichten, das zwar auf das Gute [wie immer man das definieren mag] gegründet ist, jedoch abgeschnitten von der Quelle des Guten." TIM p.107
Zunächst einmal und in klarem Kontrast zum obigen gesagtem ist die Entwicklung im Islam immer abhängig vom Göttlichen, vom Herren der Schöpfung, Allah.
Zweitens gibt es keine Entwicklung gesellschftlicher, oder anderer Art, ohne 'innere Entwicklung', dh. Reinigung und Wachstum (tazkiyyah) auf der persönlichen, geistigen Ebene. Koran 8-53
Drittens ist die islamische Beschreibung einer vollkommenen Gesellschaft primär die Periode von Al-Madina. Dies ist eine Zeit in der menschlichen Geschichte, als der Gesandte Allahs ﷺ die Muslime unterrichtete und sie führte, sodass sie eine wachsende Gemeinschaft der Gläubigen wurde (ummah), eine Gemeinschaft die sich um die göttliche Botschaft als Mitte formierte und um das lebendige Beispiel, dem Gesandte Allahs ﷺ .
Da es aber keinen besseren Führer un dgeistigen Lehrmeister als den Heiligen Propheten ﷺ selbst geben kann, kann es auch keine bessere Gesellschaft geben und jede zukünftige Gesellschaft muss sich an diesem Masstab messen.
Ansonsten ist die vollkommene Gesellschaft des Islam jenseits dieser weltlichen Ebene, es ist mehr ein Referenzpunkt als ein Ort des politischen Manövrierens.
Was also die Annnahme eines utopischen Systems im Islam bis vor kurzem verhinderte ist:
a.) der islamische Realismus, dass in der Welt Imperfektion nicht vermeidbar ist.
b.) das durch den Koran und hadith inspirierte Bewusstsein, dass die Zeiten sich verschlechtern (Dekadenz), nämlich der "stufenweise Verlust der Perfektion der islamischen Gemeinschaft, in ihrem sich Entfernen von der Qülle der Offenbahrung" und dass
c.) eine Verbesserung (Reform) in der Gesellschaft (wenn auch keine Perfektion) ist nur mit Gottes Hilfe möglich.
Dies sind die heiligen Schriften der Offenbahrung (nuzuul) und sie sind prophetische Weisheit und intellektülle Intuition. Letzteres hat nichts zu tun mit Gefühlen ider Phantasien, sie ist jedoch göttlich eingegeben an jene, die deren würdig sind. "Sie ist unveränderlich und unfehlbar in sich selbst und nur der Beginn aller Entwicklung in übereinstimmung mit den traditionellen Normen". p.11
CMW p.36 Das heisst sie ist fest verwurzelt im traditionellen, religiösen Universum / Welt des Islamischen Denkens: es ist Eingebung, Enthüllung und (göttliche) Weisheit (shuhuud, kshf oder dhauq).
Was im islam den Modernismus und Utopismus verhindert hat.
[Viele Texte auf _ living islam : Islamic tradition _ behandeln diese Frage,
siehe zB. Hauptseite: neue Texte, oder über Tradition,
ansonsten weiter hier auf dem text in englisch >.]
Quranreferences (auf englisch):
Quranreference: sura al-Māidah (5), verse 3: This day have I perfected for you your religion and completed My favor on you and chosen for you Islam as a religion |
Quranreference: sura an-Nur (24), verse 19: |
Quranreference: sura at-Takāthur (102), verse 7: Then you shall most certainly see it with the eye of certainty; |
literature references:
CMW: Crisis Of The Modern World; René Guénon / 'Abd al-Wāhid Yahya; some quotes
EW: East and West; René Guénon; some quotes
KS: Knowledge And The Sacred;
Seyyed Hossein Nasr; State University Of New York Press 1989
SAC: The System Of Antichrist; Truth And Falsehood In Postmodernism & New Age; Charles Upton; Sophia Perennis, NY 2001
To order it: - expired link (before 2017) - seriousseekers.com -
TIM: Traditional Islam In The Modern World; Seyyed Hossein Nasr;
related pages on this site:
What Is Normal And What Normality?, Hasan Gay Eaton
[ Good insight in modern mentality and myths, but somewhat advanced style of language ]
3 Articles by Hassan Abdul Hakeem (Charles Gai Eaton):
Habermas sieht die moderne demokratische Gesellschaft als Institution, in der die zu fällenden Entscheidungen weder durch Berufung auf Tradition oder Weltanschauung, noch durch das Recht des Stärkeren durchgesetzt werden können. Entscheidungen über Sachverhalte und gesellschaftliche Normen unterstehen in der modernen Demokratie vielmehr ständig dem öffentlichen Diskurs ... Das angemessenste bzw. vernünftigste Argument hat die größte Chance, Grundlage der zu treffenden Entscheidung zu sein.
[ modernism misunderstood as universalitiy of cultures, experimental science ]
'We have to be able to understand secular thought and refute it'
'We need to capitalise on the modern Western love of Islamic spirituality - and also of Islamic art and crafts.'
'Millions of young Westerners are dissatisfied both with the materialism of their world, and with the doctrines of Christianity, and are seeking refuge in New Age groups and cults. Those people should be natural recruits for Islam - and yet we ignore them.'
Crisis Of The Modern World; René Guénon / 'Abd al-Wāhid Yahya
Frequent Questions About Islam And Religion - FAQ
Externe Links:
3 quotes below:
[good article, although undue antagonism of postmodernism against modernism, mingling up the latter with some traditional concepts]
(Aus der postmodernen Theorie folgt die Erkenntnis, daß es kein endgültiges Wissen gibt, auf keinem Gebiet, nur Schritte auf dem Weg - sehr fragwürdig -. Sammlung von Links und Fundstellen. English/ German)
Anmerkungen (auf englisch)
< - expired link (before 2023-02-01) sunnah.org/audio/millen.htm: Islam and the New Millennium > Abdal Hakim Murad:
Some Quotes:
'Perhaps our activists will still be choking out their rival rhetoric on the correct way to hold the hands during the Prayer, while they breath in the last mouthful of oxygen available in their countries.
Traditionalism:
Some Quotes:
An Islamic Vision For America An Interview With Dr. Robert D. Crane
'Traditionalism is to become aware of Allah and to carry out the resulting responsibilities, that is, to pursue truth and justice and thereby transform the world.'
And:
'For Muslims, traditionalism could be the name for an Islamist movement in America. But it would be an unusual Islamism because its goal would not be direct political power but rather the transformation of thought and imagination.'
A definition:
'Traditionalism really is a vision of the future based on restoration and creative renewal of the wisdom of the past. It is a vision of justice, order, and freedom based on a transcendent source of values.' , x L 20120703
vs.5.5